Organisatorisches
Hinter der Strahlentherapie, und speziell hinter der Ionentherapie, steckt eine sehr komplexe Technologie, viele Arbeitsschritte und Sicherheitsmechanismen sorgen dafür, dass die Behandlung für Sie als Patient*in sicher stattfinden kann. Schon die geringste Abweichung hat aufwändige Sicherheitstests zur Folge, die wiederum zu Verzögerungen der geplanten Bestrahlungszeiten führen können. Erst wenn alle Rahmenbedingungen zu 100% passen, kann die Bestrahlung beginnen. Ihre Sicherheit und Gesundheit ist unser oberstes Gebot. Daher bitten wir Sie um Verständnis, falls Ihre Bestrahlung von einer Verzögerung betroffen ist.
Die einzelnen Bestrahlungssitzungen werden von unseren Radiotechnolog*innen nach Verfügbarkeit der Behandlungsräume und -zeiten festgelegt. Die Behandlungstermine aller 3 Bestrahlungsräume müssen bezüglich Dauer und Komplexität aufeinander abgestimmt werden um eine optimierte Nutzung des Therapiestrahls zu gewährleisten. Zudem werden fixe Behandlungstermine für unsere kleinen Patient*innen unter Anästhesie benötigt. Aus diesem Grund können wir leider Terminwünsche nur selten berücksichtigen.
Rund um die Behandlung
Die Dauer einer einzelnen Bestrahlung (Fraktion) ist – wie auch die Dauer der Gesamtbehandlung – von Größe und Lage des Tumors abhängig. Die Mehrzahl der Patient*innen benötigt für die Behandlung insgesamt 30 Minuten im Behandlungsraum. Eine tägliche Bestrahlungseinheit kann jedoch bis zu 60 Minuten dauern. Je nachdem, wie viele Fraktionen erforderlich sind, um die gesamte berechnete Dosis zu applizieren, dauert die gesamte Behandlung zwischen einer und neun Wochen.
Der Strahl selbst ist unsichtbar, geruchs- und geräuschlos und man spürt ihn auch nicht. In einigen Patient*innen kann er jedoch einen „metallischen“ Geruch- oder Geschmack erzeugen.
Im Vergleich zur herkömmlichen Strahlentherapie kommt es bei der Ionentherapie generell zu weit weniger Nebenwirkungen. Dennoch können auch bei dieser Therapieform mit der Zeit Beschwerden auftreten. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um für eine Strahlentherapie typische Nebenwirkungen, die sehr stark davon abhängen, welche Körperregion bestrahlt wird. Mögliche Nebenwirkungen sind etwa Müdigkeit, Abgeschlagenheit, lokale Hautveränderungen und Schleimhautreizungen.
Akute Nebenwirkungen bilden sich meist innerhalb weniger Wochen zurück, sollten aber in jedem Fall immer mit Ihrer Radioonkologin bzw. Ihrem Radioonkologen abgeklärt werden.
Unterkunft & Transport
Sofern Sie in Österreich sozialversichert sind, und Ihre Ionentherapie chefärztlich bewilligt wurde, steht Ihnen je nach Distanz zu Ihrem Wohnort eine Unterkunft in der Nähe von MedAustron zur Verfügung. Nähere Informationen hierzu erhalten Sie von unserem Patient Care Team.
Darüber hinaus arbeiten wir mit Unterkunftspartnern in der Umgebung zusammen, die für unsere Patient*innen Sondertarife anbieten. Wenn Sie für die Dauer Ihrer Behandlung eine Unterkunft benötigen, finden Sie in unserem Netzwerk angepasst an Ihre Bedürfnisse Privatzimmer, Hotelzimmer, Apartments und Pensionen.
Für Fahrten zu Ihren Behandlungen bei MedAustron kann Ihr Hausarzt einen „Antrag auf Kostenübernahme für die Beförderung durch einen Vertragsfahrtendienst“ ausstellen. Ihre Ärztin bzw. Ihr Arzt muss Art, Dauer und Behandlungsstelle (MedAustron) der notwendigen Behandlungen genau angeben. Für nähere Auskünfte kontaktieren Sie bitte Ihren Hausarzt oder Ihre Krankenkasse.
Darüber hinaus arbeiten wir mit Transport- und Mietwagenunternehmen zusammen, die vergünstigte Tarife für unsere Patient*innen anbieten. Reisen Sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln an, so helfen wir Ihnen gerne mit Tipps zur Planung Ihrer Anreise.
Zur Therapieanfrage
Angehörige können zwar stellvertretend für eine Patientin bzw. einen Patienten den Kontakt mit MedAustron herstellen, die Patientin bzw. der Patient muss jedoch darüber informiert sein. Hierfür benötigen wir eine unterschriebene Einverständniserklärung der Patientin bzw. des Patienten, die Sie auf unserer Website unter »Therapieanfragen« herunterladen können.
Nach Erhalt aller erforderlichen Unterlagen bekommen Sie zeitnah eine Antwort über die Therapieentscheidung.
Nein. MedAustron ist ein ambulantes Zentrum. Sollten Sie eine Unterkunft benötigen, unterstützen wir Sie gerne.
Bitte stellen Sie uns folgende Unterlagen zur Verfügung: Arztbriefe, OP-Bericht, Histologie, digitale Bildgebungen mit dazugehörigen Befunden (MRT, CT, PET-CT).
Bitten stellen Sie Ihre Therapieanfrage über das Online-Formular auf unserer Homepage bzw. per E-Mail an patient@medaustron.at oder per Telefon unter +43 / 2622 / 26100 – 300.
Forschungsfelder
Die Behandlung von sich bewegenden Zielvolumina mit gescannten Teilchenstrahlen ist seit langem ein wichtiges Forschungsgebiet in der Ionentherapie. Für die intrafraktionelle adaptive Strahlentherapie, d.h. bei Veränderungen während einer Bestrahlungsfraktion, liegt der Schwerpunkt der Untersuchungen im Bereich der medizinischen Bildverarbeitung, der vierdimensionalen Dosimetrie und bei speziellen Methoden in der Bestrahlungsplanung.
Auch die interfraktionelle adaptive Strahlentherapie beschäftigt sich mit Positionsänderungen der Zielvolumina, wobei das Zeit Intervall der Bewegung größer ist, d.h. Veränderungen zwischen den einzelnen Bestrahlungstagen (Fraktionen). Behandlungsadaptionen basieren auf Magnetresonanzbildern, die Informationen zu morphologischen Änderungen und Veränderungen der Tumorcharakteristik liefern. Für die Bewertung und Weiterverarbeitung der einzelnen Bilder werden auch so genannte Deep Learning Ansätze verwendet.
Forschung auf dem Gebiet der magnet-resonanzgestützten Strahlapplikation oder der Entwicklung einer Kombination aus Magnetresonanztomographie und Ionentherapie ist ein aufstrebendes Thema in der Strahlentherapie. Im Gegensatz zu Photonen wird in der Ionentherapie der Teilchenstrahl direkt durch das Magnetfeld beeinflusst. Untersuchungen zu den Auswirkungen auf die Dosisverteilung, auf dosimetrische Messungen und letztlich auf die Patientenbehandlung sind der Ausgangspunkt für eine magnetresonanzgestützte Teilchentherapie.
MedAustron bietet die Möglichkeit Protonencomputertomographie mit Energien von bis zu 800 MeV zu untersuchen. Solch hohe Protonenenergien werden in der Therapie nicht verwendet. Zur Reduktion der Reichweitenunsicherheiten im Bestrahlungsplanungsprozess, ist es von wesentlichem Interesse die Bestimmung der Energieabgabe der Teilchen zu verbessern.
Derzeit wird für die Behandlungsplanung in der Ionentherapie das Produkt aus absorbierter Dosis in Wasser mit einem biologischen Gewichtungsfaktor herangezogen. Für eine umfassende quantitative Beschreibung der biologischen Auswirkungen ist dieser Zugang jedoch nicht ausreichend. Daher werden mittels experimenteller Messungen mikrodosimetrische Spekteren auf-genommen, die den Grundstein für eine weitere Korrelation mit biologischen Daten darstellen.
Die präklinische Forschung fokussiert sich auf die Untersuchung von molekularbiologischen und immunologischen Vorgängen im Tumor und dessen Mikromilieu, welche maßgeblich zur Therapieresistenz des Tumors beitragen. Die Auswirkungen der Ionentherapie auf das Tumormikromilieu sind derzeit nicht bekannt und werden in adäquaten Sphäroid- und Xenograft-Modellen erforscht. Zusätzlich ist geplant, strahleninduzierte Vorgänge im Tumor mittels nicht-invasiven prä-klinischen Bildgebungsverfahren darzustellen und zu untersuchen.
Zur Bewerbung
Bitte laden Sie Ihre Bewerbung inkl. Lebenslauf und Motivationsschreiben in unserem Bewerbungstool hoch, in dem Sie auf „Jetzt bewerben“ im unteren Bereich des jeweiligen Stelleninserats klicken. In der Jobliste ist auch die Stelle „Initiativbewerbung“ aufzufinden. Unser Bewerbungstool führt Sie durch die einzelnen Schritte. Das Abschicken der Bewerbung nimmt im Normalfall nur wenige Minuten in Anspruch. Aufgrund von Datenschutzgründen nehmen wir keine Bewerbungen per E-Mail entgegen.
Lebenslauf: Dieser sollte die genaue Dauer der bisherigen Anstellungen und Ausbildungen sowie eine kurze Beschreibung der bisherigen Tätigkeiten und Fähigkeiten enthalten.
Motivationsschreiben: Warum wollen Sie bei MedAustron arbeiten und warum sind genau Sie die richtige Person für diese Stelle? Lassen Sie uns außerdem wissen wonach Sie suchen, ab wann Sie verfügbar sind und welche Wochenstundenanzahl Sie bevorzugen, falls Sie sich für eine Teilzeitstelle bewerben. Was möchten Sie uns noch mitteilen, das nicht in Ihrem Lebenslauf ersichtlich ist?
Ausbildungs- und Dienstzeugnisse: Bitte fassen Sie nach Möglichkeit Ihre Zeugnisse in einer einzigen, übersichtlich gestalteten Datei zusammen.
Bitte erstellen Sie Ihre Bewerbungsunterlagen in jener Sprache, in welcher das Inserat verfasst wurde und laden Sie diese als PDF Datei hoch.
Fragen zu den offenen Stellen oder Ihrer Bewerbung beantwortet gerne Julie Van Ysendyck, MA unter +43 664 80878 154
Sie können Ihre Initiativbewerbung über die Stellenausschreibung »Initiativbewerbung« in unserem Online-Bewerbungstool hochladen. Bitte nennen Sie den Teilbereich, für welchen Sie sich bewerben, Ihre bevorzugten Arbeitszeiten sowie das mögliche Startdatum. Wenn Sie möchten, kommen wir gerne direkt auf Sie zu sobald wir eine neue Stelle in Ihrem Interessensbereich ausschreiben.
Derzeit bilden wir bei MedAustron keine Lehrlinge aus.
Sie können Ihre Bewerbung jederzeit in Ihrem Profil im jeweiligen Job durch Klick auf »Zurückziehen« zurücknehmen. In Ihren Accounteinstellung können Sie auch eine Löschung des gesamten Profils beantragen. Mehr Informationen zum Thema Datenschutz finden Sie in Ihrem Bewerberaccount sowie unserer Webseite. Sollten Sie dennoch Fragen dazu haben, wenden Sie sich bitte an datenschutz@medaustron.at.
Zur Ionentherapie
Die Ionentherapie ist eine Form der Strahlentherapie zur Behandlung von Krebserkrankungen. Zum Einsatz kommen dabei Protonen oder Kohlenstoffionen – beides sind geladene, massereiche Teilchen.
Protonen werden aus Wasserstoffgas H2 gewonnen, Kohlenstoffionen aus Kohlendioxid CO2. Die physikalischen Eigenschaften von Protonen und Kohlenstoffionen sind ähnlich, doch weisen die Kohlenstoffionen eine deutlich höhere, sog. „biologische Wirksamkeit“ auf.
Im Vergleich zur konventionellen Strahlentherapie mit Photonen ist die Partikeltherapie in der Lage, die Strahlenbelastung des angrenzenden gesunden Gewebes zu reduzieren und das Gewebe hinter dem Tumor fast vollständig zu schonen. Daher ist die Partikeltherapie eine ideale Behandlung für lokalisierte Tumore in der Nähe von strahlenempfindlichen Organen. Da stark wachsendes Gewebe empfindlicher auf Strahlung reagiert, eignet sich die Protonentherapie besonders für Krebserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen.